Welche Rebkrankheiten gibt es und wie kann der Winzer seine Reben davor schützen?
Die Rebstöcke sind das ganze Jahr Wind und Wetter ausgesetzt. Die Gefahr von Pilzkrankheiten und Schädlingen, welche den Ertrag mindern oder sogar den Reben großen Schaden zufügen ist allgegenwärtig. Der Winzer hat verschiedene Möglichkeiten des Rebschutzes, um seine Weinstöcke und die Produktion gesunder Trauben zu sichern. Dies können direkte Methoden wie z.B. optische Verfahren zur Vogelabwehr oder auch Pheromonfallen für Insekten sein. Indirekte Möglichkeiten wie ein optimales Laubwandmanagement, eine luftige Erziehung und die richtige Standort- und Sortenwahl können im Vorhinein Infektionen von Pilzkrankheiten vermeiden.
Rebkrankheiten
Der falsche Mehltau
Der falsche Mehltau, auch Peronospora genannt, ist eine Pilzkrankheit, welche durch feucht-warmes Klima im Weinberg begünstigt wird. Zu erkennen ist eine Infektion oftmals durch kreisrunde, helle Stellen auf den Blättern und dem Pilzbefall auf der Blattunterseite.
Ein starker Befall hat hohe Ertragsverluste und eine Minderung der Traubenqualität zur Folge.
Als wichtigstes Bekämpfungsmittel gegen die Pilzkrankheit zählt Kupfer, das als flüssiges Präparat gespritzt werden kann.
Der echte Mehltau
Eine weitere gefährliche Pilzkrankheit ist der Echte Mehltau, auch Oidium genannt. Er befällt alle grünen Teile der Rebe und überzieht die Trauben mit einem weißen Pilzrasen. Besonders die Europäerreben sind für diese Krankheiten extrem anfällig. Leider ist die Bekämpfung einer Infektion mit Echten Mehltau schwierig. Durch eine sorgfältige Pflege der Laubwand und der Einsatz schwefelhaltiger Präparate kann ein Befall verhindert werden.
Reblaus
Der wohl bekannteste und schädlichste Feind des Rebstocks ist die Reblaus. Eingeschleppt aus den USA im Jahr 1860 nach Frankreich, hat sich die Reblaus zusammen mit dem Echten und Falschen Mehltau ( fast ) auf der ganzen Welt ausgebreitet. Amerikanische Reben sind gegen den Schädling resistent, jedoch richtete die Laus irreparable Schäden bei Europäerreben an. Einzigstes Mittel der Reblaus entgegenzuwirken ist das Aufpfropfen von europäischen Edelreben auf eine amerikanische Unterlags-Reben. Wird ein nicht-veredelter Rebstock von der Reblaus befallen, sticht diese die Wurzeln der Rebe an und stört somit die Nährstoffzufuhr des Stockes, wodurch dieser nachhaltig geschädigt wird und sogar absterben kann.