Man trinkt sie zu besonderen Anlässen und Festlichkeiten, lassen sich aber auch wunderbar zum Essen kombinieren. Die Welt der Schaumweine ist groß und bietet für jeden Gaumen das passenden Pendant. Manche leben von ihrer Fruchtigkeit und Frische, andere wiederum reifen jahrelang auf der Hefe und sind von Tertiararomen geprägt, welche während der Reifung entstehen.
Auch in den Herstellungsmethoden gibt es große Unterschiede: die meisten, bis auf wenige Ausnahmen, durchlaufen eine zweite Gärung in unterschiedlichen Gefäßen, damit die kleinen Perlen in die Flüssigkeit gelangen.
Um einen Überblick zu bekommen habe ich euch folglich die klassischen Vertreter und deren Herkunft zusammengetragen.
Champagner
Beginnen wir gleich mit dem wohl berühmtesten Schaumwein der Welt. Er ist das Sinnbild für Feinheit und Eleganz und der ganze Stolz der Franzosen.
Seinen Ursprung hat Champagner im nördlichsten und kühlsten Anbaugebiet des Landes und wird durch die traditionelle Flaschengär-Methode hergestellt.
Die einzigartigen Böden aus Kreide, Kalk und Mergel in Verbindung mit dem kühlen, kontinentalen Klima sorgen für säurereiche Trauben, welche wichtig für den Charakter sind.
Zugelassen für die Herstellung von Champagner sind nur die Rebsorten Pinot Noir, Pinot Meunier und Chardonnay.
Champagner – Herstellung
Bei der traditionellen Flaschengärung wird dem abgefüllten Wein eine kleine Menge Fülldosage ( Gemisch aus Wein, Zucker und Hefen ) hinzugegeben, wodurch eine zweite Gärung ausgelöst wird und die entstehende Gärkohlensäure nicht entweichen kann. Dadurch wird diese in der Flüssigkeit gebunden und die Perlen entstehen.
Anschließend ruht und reift der Champagner auf der Hefe, je nach Qualität unterschiedliche lange und tertiäre Aromen bzw. der typische, hefige Charakter entstehen.
Um die Hefe aus der Flasche zu bekommen wird diese gerüttelt, also in gewissen Abständen in einem Rüttelpult gedreht, sodass die Flasche nach einiger Zeit kopfüber steht und sich dort die abgestorbene Hefe sammeln kann.
Hat sich die gesamte Hefe gesammelt wird diese vereist, der Kronkorken gelöst und der Eis-Pfropfen wird herausgeschossen.
Jetzt hat der Kellermeister die Möglichkeit den Stil und den Geschmack des Champagner zu beeinflussen, da der Füllstand der Flasche mit einer Versanddosage ( Gemisch aus Wein und Zucker ) aufgefüllt wird.
In weiteren französischen Anbaugebieten und anderen Ländern wie Spanien oder Italien wird mithilfe dieser Methode Schaumweine hergestellt. Diese dürfen sich jedoch nicht Champagner nennen, da dieser Begriff geschützt ist und nur für Schaumweine aus der Champagne verwendet werden darf.
Einige bekannte Schäumer sind z.B. der Crémant d`Alsace, Crémant de Bourgogne, der spanische Cava oder auch der italienische Franciacorta.
Aber auch die Deutschen können tolle Schaumweine nach traditioneller Methoden bereiten.
Deutscher Sekt erfreut sich immer größerer Beliebtheit und kann definitiv mit seinen französischen Brüdern mithalten. Einige bekannte Häuser wie das Sekthaus Raumland, Griesel & Compagnie, das Wein- und Sektgut Bamberger oder Sekthaus Krack und viele weitere Top-Adressen haben sich zum „Verband traditioneller Sektmacher“ zusammengeschlossen und bereiten einzigartige Winzersekte aus Riesling und bekannten Burgundersorten.
Prosecco
Dieser italienische Prickler darf bei keiner Gartenparty fehlen und zählt zu den beliebtesten Weinen aus Italien.
Seine Herkunft hat Prosecco in Venetien und hat durch die Kennzeichnung mit DOC und DOCG eine geschützte Ursprungsbezeichnung. Dieser darf nur in abgegrenzte Gebiete aus der Rebsorte Glera hergestellt werden. Eine 4-stufige Qualitätspyramide klassifiziert die einzelnen Lagen und Gemeinden. Anders als bei Champagner oder Sekt wird Prosecco nicht nochmals in der Flasche vergoren, sondern mithilfe der Charmat-Methode.
Prosecco – Herstellung
Bei der Charmat-Methode wird der Grundwein in großen Edelstahlbehälternnochmals vergoren, um eine Schaumbildung zu erreichen. Anschließend wird diesergefiltert und in Flaschen abgefüllt.
Dieses Verfahren ist bedeutend günstiger und mit weniger Aufwand verbunden, als bei der traditionellen Flaschengärung. Außerdem wird auf ein langes Hefelager bewusst verzichtet, um die Aromen der Rebsorte und den fruchtbetonten Charakter des Prosecco`s hervorzuheben. Je nachdem wie viel Kohlensäuredruck enthalten ist unterscheidet man zwischen einem Frizzante ( 1 – 2,5 bar ) und einem Spumante ( min. 3,5 bar ).
Pet Nat
Immer größerer Begeisterung erfahren sogenannte Pétillant Naturel`s, auch Pet Nat`s genannt. Diese teils trüben Schäumer haben wohl ihren Ursprung in Frankreich und sind, wie so oft, aus Zufall entstanden.
Die Herstellungsmethode wird traditionell „Methode Ancestrale“ oder auch „Methode Rurale“ genannt. Hier wird der bereits gärende Most in Flaschen gefüllt, um dort weiter zu gären und mit einem Kronkorken verschlossen. Dadurch entsteht Kohlensäure in der Flasche, welche nicht entweichen kann und in der Flüssigkeit verbleibt. Der Stil eines Pet Nat`s reicht von trocken bist leicht restsüß und von leicht moussierende bis kräftig schäumend.
Der Stil und Geschmack ist sehr stark vom Kellermeister abhängig und kann von Flasche zu Flasche variieren, da die Weine meist spontan vergoren werden und der Winzer den perfekten Zeitpunkt abpassen muss. Es ist also ein sehr authentisches und naturnahes Produkt, welches Neugier weckt und in der heutigen Weinszene immer mehr Beliebtheit und Akzeptanz erfährt.